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Die Lärche

Die Lärche (Larix decidua)

von Nikola Repke


Familie der Kiefergewächse

Die Lärche kennt man vor allem im Herbst, wenn sie ihre Nadeln goldgelb verfärbt, bevor diese dann anfangs Winter abfallen und noch lange als gelbe Teppiche unter den Bäumen liegen bleiben. Jetzt im Frühling kennen wenige Leute die wunderschönen weiblichen Blüten der Lärche. Man muss aber auch Glück haben und einen Baum finden, der seine Zweige mit den Blüten auf Augenhöhe von uns stehen hat. 

Männliche Lärchenblüte (© Nikola Repke)
Männliche Lärchenblüte (© Nikola Repke)

Die männlichen Blüten sind unscheinbar grünlich und hängende Kätzchen. Meist sehr zahlreich. Von den weiblichen Blüten hat es am gleichen Baum viel weniger. Diese sind purpurrot und bereits aufrechte Zapfen. Sie sehen mit ihrer knalligen Farbe etwas exotisch aus. Die rote Farbe erwärmt sich in der Frühlingssonne rasch und schützt die Blüte vor der Kälte.  Als windbestäubter Nadelbaum muss die Lärche keine Bestäuber auf ihre Blüten mit Farbe oder Duft einladen. Die Zapfen, welche sich aus den weiblichen Blüten nach der Befruchtung entwickeln, reifen bis in den Herbst. Erst im kommenden Frühling fallen die geflügelten Samen aus dem Zapfen und werden vom Wind verteilt. Die leeren Zapfen können aber noch Jahre am Baum hängen bleiben.

 

Weibliche Lärchenblüte (© Nikola Repke)
Weibliche Lärchenblüte (© Nikola Repke)

Die Lärchen kommen ursprünglich in der Alpenregion vor, wo sie in den nach Süden ausgerichteten Täler bis zur Baumgrenze hinauf wächst. Sie braucht viel Licht und mag keine hohe Luftfeuchtigkeit und gar keinen Nebel, daher kommt sie eigentlich nicht auf den nördlichen Hängen der Alpen vor. Die Nadeln der Lärche stehen an den jungen Zweigen noch einzeln, doch bereits im zweiten oder dritten Jahr sind die Nadeln in den für die Lärche typischen Büscheln zu bis zu 40 Stück angeordnet. Der Baum kann 50 Meter hoch werden und bis 600 Jahre alt, wobei ihm sein kräftiges Herzwurzelsystem gegen Sturmschäden schützt.

 

Das harzreiche Holz der Lärche eignet sich hervorragend als Bauholz, wodurch sie seit dem 18 Jahrhundert oft angepflanzt wurde und heute somit auch im Mittelland verbreitet ist. Ende des 19. Jahrhundert wäre die Lärche allerdings beinahe durch eine Pilzkrankheit ausgerottet worden. Zum Glück konnte sie sich aber erholen und erfreut uns weiterhin im Frühling mit ihrem frischen Grün von ihren neuen Nadeln und im Herbst mit ihrem leuchtenden Gelb. Und vielleicht können sie auch einmal so eine schöne rote Blüte entdecken.