Die Kunst des Mostens hautnah erleben
von Lisa Flagmeier (Fotos: © Lisa Flagmeier)
Trotz des regnerischen Wetters herrschte eine grossartige Stimmung am Riedenermärt, und unser Stand zog zahlreiche interessierte Naturliebhaber und Familien an, die die Kunst des Mostens hautnah miterleben wollten.
Thomas Fischer - Beisitzer im Vorstand, am Riedenermärt an unserem Stand vom Naturschutzverein
Dieses Jahr war unsere Ernte jedoch etwas spärlich, da unsere vereinsinternen Apfelbäume nicht genug Früchte geliefert haben. Deshalb möchten wir Herrn Thomas Rinderknecht und der Familie Minder unseren herzlichsten Dank für ihre grosszügigen Apfelspenden aussprechen! Mit den Apfelsorten Bohnen Äpfel und Boskoop hatten wir eine perfekte Mischung aus süssen und leicht säuerlichen Äpfeln – die ideale Basis für frischen, aromatischen Most.
Die Vorbereitung – Handarbeit und Teamgeist
Der Abend vor dem Markt war voller Einsatz und Teamgeist: Der Vorstand verbrachte mehrere Stunden damit, die Äpfel eigenhändig zu pflücken. Ein Highlight war sicherlich der Moment, als Nikola Repke sogar in die Baumwipfel kletterte, um die letzten reifen Äpfel vom Baum zu schütteln – ein echter Einsatz für die Natur!
So kamen am Ende beeindruckende 400 Kilogramm Äpfel zusammen, die uns etwa 200 Liter frisch gepressten Most lieferten.
Nikola Repke - Co-Präsidentin Koordination Wallisellen (Links)
Susanne Anliker - Aktuarin im Vorstand (Rechts), Beim Äpfel sammeln
Die Kunst des Mostpressens – Tradition trifft Handarbeit
Für viele Besucher war das Mostpressen selbst eine spannende Erfahrung. Unsere traditionelle Handpresse, die mit einem Schraub- und Hebelmechanismus arbeitet, ermöglichte es jedem, selbst Hand anzulegen. Der Prozess begann damit, dass die ganzen Äpfel in einen Trichter gefüllt und dort durch manuelles Drehen klein gehäckselt wurden. Die Apfelstücke fielen dann direkt in den Pressbehälter. Dann wurde der Behälter auf die andere Seite geschoben, wo der eigentliche Pressvorgang begann. Mit jeder Umdrehung der Kurbel wurde der Kolben langsam nach unten gedrückt und begann, die Apfelstücke kraftvoll zu zerquetschen. Das Handpressen verlangte uns einiges an Muskelkraft ab – besonders die letzten Zentimeter forderten noch einmal vollen Einsatz! Das lohnt sich jedoch, denn die letzten Zentimeter erbringen noch sehr viel Saft. Der Saft fliesst durch die Ritzen der Holzlatten in einen Auffangbehälter – eine eindrucksvolle Demonstration traditioneller Handwerkskunst, die für grosse Begeisterung sorgte.
Marius Baumgartner beim Äpfel häckseln
Mostpresse
Regen und Einsatzbereitschaft – Ein großes Dankeschön!
Der Tag verlief zwar regnerisch, doch das hielt unsere engagierten Vereinsmitglieder und die Besucher nicht davon ab, mit Freude und Ausdauer dabei zu sein. Jeder half mit, sei es beim Befüllen der Presse oder beim Drehen des Hebels – die Gemeinschaft und die Freude am Naturerlebnis standen im Mittelpunkt.
Ein ganz besonderes Dankeschön geht an unsere unermüdlichen und unerschrockenen Helfer! Euer Einsatz und eure Leidenschaft für die Natur haben diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Riedenermärt und hoffen, auch euch wieder beim Mostpressen begrüssen zu dürfen. Ein kleiner Vorgeschmack: Es gibt noch viele Geheimnisse rund um das
Mosten, die wir gerne mit euch teilen!